09.03.-14.03.2024
Am Sonntag, den 10. März und am Dienstag, den 12. März besteht für Interessierte die Möglichkeit, am Meisterkurs als ZuhörerIn teilzunehmen.
Beginn ist jeweils um 10:00 Uhr im Burkardushaus Würzburg, Anmeldung erforderlich über unser Kontaktformular.
Gebühr: 10 € für einen Block von mehreren Unterrichtseinheiten, 25 € für einen ganzen Tag
MITTWOCH I 06.03.2024 I 19:30 Uhr I Toscanasaal der Residenz Würzburg
Eröffnungskonzert
Nikola Hillebrand Sopran
Konstantin Krimmel Bariton
Alexander Fleischer Klavier
Passenderweise im TOSCANA-Saal der Residenz Würzburg begrüßen Sie die gefeierte Sopranistin Nikola Hillebrand, die bereits in Würzburg bekannt ist und der preisgekrönte Bariton Konstantin Krimmel, der sein Debüt beim Festival geben wird, mit einem Feuerwerk der italienischen Lebensart und Leidenschaft zweier wahrhaft südländischen Temperamente. Hugo Wolfs „Italienisches Liederbuch“ (Deutsche Übertragung durch Paul Heyse), zwischen 1890-1896 entstanden, gehören zu den Meisterwerken der Liedkunst. Diese 46 kleinen, volkstümlichen, italienische Liebesgedichte entführen jeden Zuhörer in die verrückte Welt der Liebenden. Ein äusserst kurzweiliger Abend.
DONNERSTAG I 07.03.2024 I 19:30 Uhr I Museum Kulturspeicher
Lieder zwischen Romantik und Moderne
Studierende der lied!klasse der HfM Würzburg
Moderation: Dr. Hansjörg Ewert
Leitung: Andrea Marie Baiocchi
Lieder sind gerne eine recht romantische Angelegenheit. Mit Anbruch der Moderne hatte die gutbürgerliche Welt dieser Romantik allerdings empfindliche Risse bekommen. Das so lieb gewordene Lied
geriet zwischen die Fronten des sprichwörtlichen gewordenen ‚Untergangs des Abendlandes‘ und der Vergnügungsexstasen der vermeintlich ‚goldenen‘ Zwanziger-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Da
musste sich das Lied neu erfinden: Sollte es den Weg der Avantgarde in die abgehobene Einsamkeit mitgehen oder als Chanson und Song seinen Weg zu den Menschen suchen?
Das Semesterprojekt Ullmanns Welt fragt nach den unzähligen Liedern, in denen Komponisten dieser Frage nachgegangen sind. Die meisten dieser Lieder haben keinen Weg in die Öffentlichkeit und in
die Repertoires der Sänger und Konzertveranstalter gefunden. Die Lied!klasse der Würzburger Hochschule für Musik hat einige dieser Lieder aus den Archiven geholt und unter der Leitung von Andrea
Marie Baiocchi auf ihre Singbarkeit für Menschen von heute überprüft. Präsentiert werden neben Viktor Ullmann Lieder von Adorno, Bosmans, Broch, Eisler, Schreker, Symanowski, Weill, Zemlinsky und
anderen. Dr. Hansjörg Ewert führt in das Programm ein. Wie aus der Froschperspektive wird dabei hörbar, was das Singen von Liedern mit dem Leben der Menschen zu tun hat – damals und heute.
FREITAG I 08.03.2024 I 19:30 Uhr I Toscanasaal der Residenz Würzburg
Lieder von Robert Schumann und Hugo Wolf
Julia Kleiter Sopran
Gerold Huber Klavier
Mit dem Zyklus Frauenliebe und -leben von 1840 nach Texten von Adelbert von Chamisso schuf Robert Schumann ein nach damaligen Verständnis umfassendes Bild des Lebensinhaltes einer Frau. In seiner musikalische, lyrischen Kunstfertigkeit und Innigkeit steht der Zyklus der berühmteren Dichterliebe in nichts nach. Interpretiert von der fantastischen Sopranistin Julia Kleiter und dem großartigen Pianisten Gerold Huber wird der Zyklus in ein heutigeres Licht gerückt. Ergänzt wird der Abend durch Lieder von Hugo Wolf nach Gedichten von Eduard Mörike. Wir freuen uns, diese Ausnahmekünstler in Würzburg präsentieren zu dürfen.
SAMSTAG I 09.03.2024 I 19:30 Uhr I Toscanasaal der Residenz Würzburg
Lieder von Stefan Heucke, Claude Debussy und Alban Berg
Texte von Hilde Domin und Nikolaus Lenau
Anne Schwanewilms Sopran
Manuel Lange Klavier
Wolf-Dietrich Rammler Rezitation
Anne Schwanewilms ist eine der bedeutenden Sopranistinnen und vor allem Strauss-Interpretinnen der Gegenwart. Sie wird in diesem Jahr mit ihrem Pianisten Manuel Lange (Professor an der Detmolder Musikhochschule) den Meisterkurs für junge LiedDuos leiten und ausserdem ein prachtvolles Konzert gestalten:
Mit dem Zyklus „Dennoch“ nach Texten der Lyrikerin Hilde Domin (1909-2006) legte der Bochumer Komponist Stefan Heucke ein bedeutendes Liedwerk vor, das bereits Erfolge z.B. beim Festival „Heidelberger Frühling“ feiern konnte. Eine sorgsam ausgewählte Abfolge von Texten der Schriftstellerin und Liedern macht diesen Abend zu einem intensiven, tiefempfundenen Erlebnis. Dazu erklingen zwei der bedeutendsten Liedwerke der Jahrhundertwende: Claude Debussys „Proses lyriques“ (1892/93) auf eigene, am Symbolismus Stepháne Mallarmés geschulte Gedichte und Alban Bergs 1905-1908 entstandene „Sieben Frühe Lieder“, die noch spätromantisch ausschöpfen und dennoch deutlich ins 20. Jahrhundert und dessen kompositorisch reichhaltige Entwicklung weisen.
SONNTAG I 10.03.2024 I 11:00 Uhr I Kulturscheune Höchberg
Ein lyrischer Exodus
Lieder von Maurice Ravel, Mario Castelnuovo-Tedesco, Joaquín Rodrigo, Sidney Corbett, Reynaldo Hahn
Lou Denès Sopran
Martin Dressler Gitarre
Anregung für diese lyrisch-musikalische Reise sind die Reflexionen des andalusischen Dichters Moses Ibn Ezra, der im fortgeschrittenen Alter, sich im Exil befindend, seine Vergangenheit neu
aufgriff, um sie in Gedichten nieder zu schreiben. Seine weltliche Poesie befasst sich mit zeitlosen Themen der Menschheitsgeschichte wie Liebe, Freundschaft, Freude, Nostalgie oder mit dem
Ausklang des Lebens. Der italienische Komponist Mario Castelnuovo-Tedesco - selbst im US-Amerikanischen Exil und am Ende seines Lebens - schien sich mit der Lyrik des acht Jahrhunderte
älteren Dichters stark zu identifizieren und vertonte 19 seiner Texte. Damit entstand ein Liederzyklus für Gesang und Gitarre, der selbst einen Lebenszyklus repräsentiert.
Das Interesse für die sephardische Kultur teilte der spanische Komponist Joaquín Rodrigo. Zeugnis davon sind seine vier Lieder zu anonym überlieferten Texten, die von seiner Frau Victoria
Kamhi für die Vertonung adaptiert wurden.
Im Konzert werden Auszüge von Castelnuovo-Tedescos „The Divan of Moses-Ibn-Ezra“ mit Rodrigos „Canciones sefardíes“ in Verbindung gebracht. Die Themen der lyrischen Reise werden von zwei
französischen Liedkomponisten musikalisch kommentiert: Maurice Ravel und Reynaldo Hahn.
SONNTAG I 10.03.2024 I 19:30 Uhr I Burkardushaus Würzburg
Werke von Ralph Vaughan Williams, Gerald Finzi, Robert Schumann
Manuel Walser Bariton
Alexander Fleischer Klavier
Der Schweizer Bariton Manuel Walser war bereits gefeierter Gast beim Festival LIED IN WÜRZBURG und wird dieses Mal mit einem deutsch-englischen Programm zu hören sein. Der Dichter Robert Louis
Stevenson dürfte hierzulande bekannt sein durch seinen Jugendbuchklassiker „Die Schatzinsel“ und die Schauernovelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ralph Vaughan Williams‘ „Songs
of Travel“ nach Gedichten von Stevenson werden oft als die englische Winterreise bezeichnet. Zeichnen sie doch den Weg eines jungen Mannes nach, der auf der Suche nach sich selbst ist.
Gerald Finzis „Let Us Garlands Bring“ op. 18 ist ein kleiner Zyklus nach Texten von William Shakespeare, der tiefgründiges Sinnen, aber auch heitere Klänge anstimmt.
Als Höhepunkt des Abends darf sicher die Dichterliebe op. 48 von Robert Schumann gelten, die wohl das bedeutendste Werk des 30jährigen Komponisten darstellt. Heinrich Heines geniale, oft
ironische Gedichte, verschmelzen hier zur Beschreibung der sehnsüchtigen, verbitterten Liebe eines jungen Mannes.
DIENSTAG I 12.03.2024 I 19:30 Uhr I Burkardushaus Würzburg
Lieder von zum 100. Todestag von Charles Villiers Stanford (1852-1924) und Johannes Brahms, Robert Schumann u.a.
Sharon Carty Mezzosopran
Benjamin Russell Bariton
Finghin Collins Klavier
Hierzulande ist der Ire Charles Villiers Stanford (1852-1924) eher unbekannt. In der englischsprachigen Musik spielt er allerdings eine bedeutende Rolle, vor allem als Professor für Komposition in Cambridge. Ralph Vaughan Williams, Rebecca Clarke und Gustav Holst waren bedeutende Schüler von ihm. Er trug neben Edward Elgar maßgeblich zur Erneuerung der Musik in England bei. Zum 100. Todestag widmet ihm das Festival LIED IN WÜRZBURG einen Abend mit drei irischen Künstlern, die eigens dafür ein vielfältiges Programm zusammengestellt haben, um Stanford ein umfassendes Portrait zu zeichnen.
Das Konzert ist Teil von Zeitgeist Irland 24, einer Initiative von Culture Ireland und der irischen Botschaft in Deutschland.
DONNERSTAG I 14.03.2024 I 12:00 Uhr I Burkardushaus Würzburg
DONNERSTAG I 14.03.2024 I 19:30 Uhr I Burkardushaus Würzburg
Lieder von Franz Schubert, Kaia Saariaho, Claude Debussy, Jean Sibelius
Iida Antola Sopran
Pauliina Tukiainen Klavier
Vier Augenblicke - Mit vier kontrastierenden Komponisten lassen die finnischen Künstlerinnen Iida Antola und Pauliina Tukiainen eine eigene Welt aufscheinen. Franz Schubert, bedeutendster
Liedkomponist, wird einer der renommiertesten Komponistinnen der Gegenwart gegenübergestellt: Kaija Saariaho. Die erst kürzlich verstorbene, weltweit anerkannte und sehr erfolgreiche Grande
Dame der finnischen Musik berührte stets emotional mit ihrer kompromisslos modernen Musik. „In dem Versuch, dem Klavier die Farben zu entlocken, die mir vorschwebten, und gleichzeitig eine
riesige Ausdrucksskala an die winzigen Gesangslinien anzupassen, erinnerte mich an die Arbeit eines Juweliers, der mit Hilfe einer Lupe reiche, mikroskopische Details schafft“ (Kaija Saariaho
über „Quatre Instants“).
Ergänzt wird der Abend mit den berühmten „Trois Chansons de Bilitis“, mythologisch anmutende, erotische Gedichte einer erdachten „Freundin“ der Dichterin Sappho. Außerdem eine grosse Gruppe
von Lieder des wohl bedeutendsten finnischen Komponisten Jean Sibelius, dessen Lieder eine ungeheure Strahlkraft, Tiefe und melodisches Pathos auszeichnet.
Im Anschluss an das Konzert findet ein Publikumsgespräch mit den Künstlerinnen statt.
Moderation: Johannes Engels
FREITAG I 15.03.2024 I 19:30 Uhr I Burkardushaus Würzburg
Im Anschluss an das Konzert findet ein Publikumsgespräch mit den Künstlerinnen statt.
Moderation: Johannes Engels
SAMSTAG I 16.03.2024 I 19:30 Uhr I Mutterhauskirche (Kongregation der Schwestern des Erlösers)
Lieder und Chöre zum Erinnerungstag der Zerstörung Würzburgs am 16.3.1945
Gabriel Fauré zum 100. Todesjahr
figure humaine kammerchor Stuttgart
Denis Rouger Leitung
Kerstin Mörk Klavier
Ein ganz besonderes Ereignis wird dieses Konzert des "figure humaine kammerchor Stuttgart", der das Kunstlied auf einzigartige Weise präsentieren wird. Denis Rouger, der Dirigent des Ensembles,
hat fantastische Arrangements von Kunstliedern zusammengestellt und die meisten davon selbst bearbeitet. Dabei entfalten sich in der Mutterhauskirche Würzburg Klangzaubereien in ausgezeichneter
Meisterschaft.
Zu Gabriel Faurés 100. Todesjahr und gleichzeitig zum Jahrestag der Zerstörung Würzburgs am 16.03.1945 erleben Sie „einen Weltklasse-Chor“ (Stuttgarter Zeitung). Verpassen Sie dieses spezielle Erlebnis auf keinen Fall!
figure humaine - das menschliche Antlitz, ist inneres Leitmotiv und Name des im Jahr 2016 gegründeten Kammerchors junger MusikerInnen aus Stuttgart. Das Ensemble bietet Vokalmusik mit hohem kammermusikalischem Anspruch und einem besonderen Chorklang. Der musikalische Schwerpunkt des Chores ist französische und deutsche Musik des 19. bis 21. Jahrhunderts, wobei das Alleinstellungsmerkmal des jungen Ensembles raffinierte Kunstliedbearbeitungen für fünfstimmigen Chor bilden, die der Leiter und Gründer des Chores, Denis Rouger, eigens für den Chor anfertigt. Auf diese Weise möchte das Ensemble ein neues Licht auf französische und deutsche Kunstlieder werfen und den musikalischen Reichtum dieses Repertoires einem neuen Publikum zugänglich machen. Neben seiner Stuttgarter Saison und Auftritten in Städten wie München, Straßburg oder Mailand, wurde der Chor u.a. zu den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Europäischen Kirchenmusikfestival in Schwäbisch Gmünd, dem Festival „Les rencontres musicales“ in Vézélay/Frankreich und Konzerten zum 100jährigen Ende des 1. Weltkriegs im Rahmen der deutsch-französischen Freundschaft eingeladen. Seit 2018 besteht zudem eine Kooperation mit den Stuttgarter Philharmonikern.
SONNTAG I 17.03.2024 I 11:00 Uhr I Ars Musica Aub
Lieder von Wilhelm Killmayer, Johannes Brahms, Robert Schumann
Tae Hwan Yun Tenor (1. Preisträger des Wettbewerbs „Das Lied“ des Musikfestivals Heidelberger Frühling 2023)
Alexander Fleischer Klavier
Der koreanische Tenor TaeHwan Yun, momentan am Opernhaus in Bonn beschäftigt, ist ein begeisterter und exzellenter Lied-Interpret. So errang er bereits 2019 den 3. Preis beim
„Helmut-Deutsch-Wettbewerb“ in Wien und 2023 den 1. Preis beim Wettbewerb „DAS Lied“ des Musikfestivals Heidelberger Frühling unter dem Juryvorsitz von KS Thomas Quasthoff. In Aub beim Festival
LIED IN WÜRZBURG präsentiert er sich mit Robert Schumanns berühmtesten Liedzyklus Dichterliebe. Kontrastierend dazu erklingen zu denselben Gedichten von Heinrich Heine Lieder des Münchener
Komponisten Wilhelm Killmayer (1927-2017), der eine ganz andere kompositorische Umsetzung wagt. Johannes Brahms‘ Sechs Gesänge op. 3 fungieren als Bindeglied bei dieser Dicherliebe 2.0
Freuen Sie sich auf eine spannende Lied-Matinée mit Festivalintendant Alexander Fleischer am Flügel.
In Kooperation mit
SONNTAG I 17.03.2024 I 19:30 Uhr I Burkardushaus Würzburg
Abschlusskonzert
Franz Schubert - Die Schöne Müllerin
Martin Mitterrutzner Tenor
Jóhann Kristinsson Bariton
Alexander Fleischer Klavier
Mit dem berühmten Lied-Zyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert geht das diesjährige Festival LIED IN WÜRZBURG zu Ende. Martin Mitterrutzner, gefeierter Tenor aus Österreich, interpretiert das Werk gemeinsam mit Festivalintendant Alexander Fleischer. Der junge Müllerbursche zieht in die Welt hinaus, um sein Glück zu finden und findet die Liebe. Und damit den Schmerz und das Leiden. Wilhelm Müller verfasste den Text 1821, nachdem er selbst eine unglückliche Liebe durchlebt hatte. Daraus entstanden „Sieben und siebzig nachgelassene Gedichte aus den Papieren eines reisenden Waldhornisten“, aus denen Schubert 20 Gedichte auswählte und zwei Jahre später bereits vertonte. Zum Festival-Abschluss gibt es also Schubert pur.
Leider musste Martin Mitterrutzner seinen Auftritt im Konzert aus gesundheitlichen Gründen absagen. Wir freuen uns sehr, dass wir kurzfristig den isländischen
Bariton Jóhann Kristinsson gewinnen konnten, der mit der "Schönen Müllerin"
ebenso vertraut ist und bereits 2022 bei unserem Festival begeisterte!