Die niederländische Mezzosopranistin Olivia Vermeulen hat sich in den letzten Jahren als vielseitige Solistin auf internationaler Ebene etabliert. So gab sie als Turno in Agostino Steffanis L’Amor vien dal destino unter Leitung von René Jacobs ihr Debüt an der Berliner Staatsoper, ging mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer mit Mozarts Die Zauberflöte auf Europatournee und gastierte unter Daniel Harding und dem London Symphony Orchestra in Schumanns Szenen aus Goethes Faust in der Londoner Barbican Hall. Gleichermaßen ist sie auch eine gefragte Interpretin zeitgenössischer Musik, trat bei der Ruhrtriennale und beim Holland Festival in Philippe Manourys Kein Licht in Erscheinung und gastierte mit der Musikfabrik Köln unter Peter Eötvös beim Musikfest Berlin. Bei den Bregenzer Festspielen wirkte sie als Saiko in der Weltpremiere von Thomas Larchers Opernerstling Das Jagdgewehr mit, beim Kissinger Sommer brachte sie u.a. Lieder von Wolfgang Rihm zu deren Uraufführung.
Mit großer Leidenschaft widmet sich Olivia Vermeulen als international gefragte Konzertsängerin dem Repertoire der Klassik und des Barock. So wirkte sie unter Masaaki Suzuki und dem Bach Collegium Japan in Händels Messiah, in Bachs Matthäus Passion sowie in Mozarts c-Moll Messe mit (letztere ist als CD beim Label BIS Records erschienen und wurde mit einem Gramophone Award ausgezeichnet). Als gefragte Solistin für Bachs Passionen trat sie zuletzt beim Orchestra of the Eighteenth Century und beim Den Haager Residentie Orkest in Bachs Matthäus Passion in Erscheinung, während sie bei den Internationalen Barocktagen im niederösterreichischen Stift Melk gemeinsam mit dem Concentus Musicus unter Stefan Gottfried als Sorceress in Purcells Dido and Aeneas und im Rahmen einer Solomatinee mit Werken von Geminiani, Händel, Pepusch u.a. zu erleben war.
Weitere Höhepunkte ihrer bisherigen Karriere beinhalten zudem Rollendebüts als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni sowie als Dorabella in dessen Così fan tutte, beides mit dem Freiburger Barockorchester unter Leitung von René Jacobs. Unter Leitung desselben gab sie an der Opéra national de Paris ihr Hausdebüt als Abel in Alessandro Scarlattis Oper Il primo omicidio und war damit in weiterer Folge auch an der Berliner Staatsoper zu hören. Gemeinsam mit Jörg Widmann gastierte sie bei der Salzburger Mozartwoche, am Pariser Théâtre des Champs-Elysées sowie am Concertgebouw Amsterdam sang sie in Mozarts c-Moll Messe unter Leitung von Masaaki Suzuki. Mit demselben Werk, diesmal unter Leitung von Daniel Harding, gab sie schließlich auch ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern.
Als Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro gab Olivia Vermeulen zu Beginn der aktuellen Spielzeit ihr Hausdebüt am Opernhaus Zürich, bevor sie für eine Neuproduktion von Vivaldis Il Giustino an die Berliner Staatsoper zurückkehrte. Auf der Konzertbühne hingegen ist Olivia Vermeulen als Solistin beim Yomiuri Nippon Symphony in Beethovens Neunter Sinfonie unter Masato Suzuki in Tokio, Osaka und Yokohama zu hören, wirkt beim Residentie Orkest unter Leitung von Matthew Halls in Bachs Matthäus Passion mit und gastiert gemeinsam mit dem belgischen B’Rock Orchestra mit einem „Life and Death“ gewidmeten Programm in Den Haag und bei den Thüringer Bachwochen. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Jordi Savall und dessen Le Concert des Nations widmet sie sich zudem in Barcelona, Dresden und Paris Beethovens Missa Solemnis. An den Amsterdamer Concertgebouw, wo sie im Rahmen der Reihe NTR ZaterdagMatinee bereits als Fjodor in Mussorgskis Boris Godunow in Erscheinung getreten ist, wird sie schließlich gegen Ende der aktuellen Spielzeit als Omar in John Adams’ 1991 uraufgeführter Oper The Death of Klinghoffer unter Leitung des Komponisten zu erleben sein. Eine Auswahl von Dvořáks Mährischen Duetten gemeinsam mit der Sopranistin Fatma Said und unter der Leitung von Iván Fischer steht hingegen in zwei Konzerten am Konzerthaus Berlin auf dem Programm.
Ein weiterer Schwerpunkt von Olivia Vermeulens künstlerischem Schaffen liegt nicht zuletzt im Liedbereich, letzteres auch als Fortführung ihres vielbeachteten, mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Edison Klassiek–Preis ausgezeichneten Soloalbums „Dirty Minds“, welches sie und ihren Liedpartner Jan Philip Schulze u.a. zum Oxford Lieder Festival, zum Internationalen Lied Festival Zeist, ans Gesellschaftshaus Magdeburg und an das Internationale Kunstzentrum deSingel in Antwerpen führte. Am Brucknerhaus Linz war sie hingegen in einem der Zweiten Wiener Schule gewidmeten Liederabend zu hören, mit Werken von Zemlinsky, Webern, Schönberg und Berg.
Olivia Vermeulen arbeitete im Laufe ihrer bisherigen Karriere mit vielen namhaften Dirigenten wie Frans Brüggen, Alessandro De Marchi, Iván Fischer, Reinhard Goebel, Enoch zu Guttenberg, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Marek Janowski, Konrad Junghänel, Andrea Marcon, Tomáš Netopil, Michael Schønwandt, Markus Stenz und Lothar Zagrosek, und gastierte bei Festivals wie u.a. den Opernfestspielen München, dem Rheingau Musik Festival, dem Festival Rheinvokal, dem Musikfest Stuttgart und den Händel-Festspielen Halle.
Zahlreiche Rundfunk- und CD-Einspielungen dokumentieren die Arbeit dieser vielseitigen Sängerin.
Ihr vielbeachtetes erstes Soloalbum mit dem Titel “Dirty Minds” ist im Februar 2020 beim niederländischen Label Challenge Records erschienen. Mit diesem Programm gab sie im Februar 2020 ihr vielbeachtetes Debütrecital am Amsterdamer Concertgebouw und ließ im Februar 2022 ihr zweites Soloalbum – ebenfalls erschienenen bei Challenge Records und abermals begleitet von Jan Philip Schulze - mit dem Titel „Hello Darkness“ folgen.
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